Pressemitteilung des SPD-Arbeitskreises Öffentlicher Nahverkehr zum Schienenersatzverkehr RE5/RB12

Veröffentlicht am 09.09.2012 in Allgemein

Am Montag, den 10. September startet der SEV für die siebeneinhalb währende Streckensperrung von RE5 und RB12 in unserer Region – Zeit, ein Resumee des letzten halben Jahres zu ziehen und einen Ausblick zu wagen.

Wegen einer mangelhaften Kommunikation der beiden für die Streckensperrung und den SEV verantwortlichen öffentlichen Unternehmen DB AG und VBB, wegen deren geringen Abstimmung mit den Kommunen und neuer kurzfristig zu berücksichtigender Anforderungen (Bombenräumung im Bahnhof Oranienburg) war die Verunsicherung bei allen Beteiligten außerordentlich groß. Auch die ersten öffentlich bekannt gewordenen SEV-Planungen führten zu mehr Unruhe als dass sie beruhigten: Mit dem Bus von Neustrelitz oder Gransee durch die City Berlins zum Hauptbahnhof – eine wirklich geniale Idee. Die SEV-Fahrzeiten, die im Internet zu finden waren variierten je nach Monat und Unternehmen. Die verschiedenen Unternehmensteile der DB und der VBB sorgten für einen vielstimmigen Chor, wie auf den Bürgerversammlungen zu vernehmen war.
Dies alles führte zu einem sehr großen Bürgerengagement und vielerlei Aktivitäten von Politik und Verwaltung: Bürgerversammlungen, wie die in Gransee fanden statt, diverse Unterschriftenaktionen wurden gestartet, Bürger engagierten sich mit Leserbriefen und Schreiben an die Verantwortlichen, viele Vorschläge für eine Verbesserung des SEVs wurden gemacht. Regionale Unternehmen und Institutionen mischten sich ein, Parlamente verabschiedeten Forderungen an den VBB und die DB AG. Der Landkreis Oberhavel veranstaltete eine Versammlung im Juni in Oranienburg, damit der VBB Stellung bezieht und Informationen herausgibt. Der SPD-Arbeitskreis Öffentlicher Nahverkehr ging den Weg mit den Bürgern in Kontakt zu treten, Probleme zu erörtern und Lösungen zu finden. Dies geschah z.B. durch die Bürgerversammlung in Gransee. Hierdurch wurden Kontakt mit vielen Menschen geknüpft und weitere Kontakte mit Unternehmen und anderen Organisationen wurden möglich. Es wurden Unterschriften gesammelt, eine Postkartenaktion durchgeführt und Unternehmen wandten sich an den VBB.

Das Ergebnis dieser Bemühungen ist, dass der Bahnhof Birkenwerder als Knotenpunkt für die Pendler nach Berlin zur Verfügung gestellt wird. Hiermit wird vor allem der Süden des Kreises schneller ‚öffentlich‘ an Berlin angeschlossen, aber auch der Norden OHVs profitiert davon. Hierfür hat sich vor allem Landrat Karl-Heinz Schröter eingesetzt, aber auch der Bürgermeister von Birkenwerder hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dies möglich zu machen.

Weiterhin wurden Vorschläge, u.a. aus der Bürgerversammlung des Arbeitskreises ÖN umgesetzt. So fährt ein Direktbus von Fürstenberg nach Birkenwerder, und der erste SEV-Bus fährt morgens wesentlich früher als nach den ersten Planungen zu erwarten war.
Allerdings bleibt abzuwarten wie sich der Schienenersatzverkehr bewährt. Einige Menschen aus der Region haben sich aus Zweifel an der Umsetzbarkeit Wohnungen in Oranienburg oder Berlin gesucht und wieder andere einen PKW zugelegt – finanzielle Belastung zu Lasten von Menschen und der Region.

Der Arbeitskreis Öffentlicher Nahverkehr wird weiterhin die Situation beobachten und Änderungen einfordern, wenn dies erforderlich ist. Ein erster Anfang wurde gemacht, in einem Schreiben an den VBB wurden Änderungen gefordert: Nach wie vor ist es nicht ersichtlich, warum der Bahnhof Oranienburg für siebeneinhalb Monate für den Regionalverkehr wegen Bombensuche gesperrt sein wird – die Dauer ließe sich sicherlich verringern. Und die Anzahl der Direktbusse vom Norden nach Birkenwerder sollte erhöht werden.

Bei Gesamtprojektkosten von 850 Millionen Euro für die Strecke Berlin-Rostock hätten mit ein Promille Mehrkosten, also etwa einer Million Euro, ein erheblich besserer SEV erreicht werden können. Warum dies bei den beiden öffentlichen Unternehmen nicht gesehen wurde, bleibt ihr Geheimnis.

Abschließend möchte sich der Arbeitskreis Öffentlicher Nahverkehr bei den Bürgern für die Zusammenarbeit, ihr Engagement und ihre Unterstützung bedanken sowie beim Landrat für sein Engagement für den Bahnhof Birkenwerder als Knotenpunkt. Aber auch ein großer Dank an Unternehmen der Region, die sich für ihre Mitarbeiter stark gemacht haben und Änderungen forderten.
Wir wünschen den betroffenen Bürger, dass sie gesundheitlich, beruflich und familiär gut durch die SEV-Zeit kommen.

SPD-Arbeitskreis "Öffentlicher Nahverkehr"
René Jordan, Mario Gruschinske, Dr. Reimund Alheit

 

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