+++Montag erneute Mahnwache in Zehdenick+++ SPD Oberhavel fordert: Energiewende beschleunigen!

Veröffentlicht am 18.03.2011 in Umwelt

Seit Monaten mobilisiert die SPD Oberhavel im landkreisweiten Bündnis "Oberhavel stellt sich quer!" gegen die schwarz-gelbe Atompolitik - zunächst im Rahmen der Castor-Proteste, nun in Anbetracht der ungeheuren Nukelarkatastophe in Japan auf Mahnwachen.

Montag wieder Mahnwache in Zehdenick: Abschalten statt aussitzen

Andrea Suhr, Vorsitzende der SPD Oberhavel:
"Erdbeben und Tsunami sind Naturkatastrophen, vor denen man sich nur bedingt schützen, die man aber nicht verhindern kann. Ein nuklearer Unfall, der das Leben und die Gesundheit einer noch gar nicht absehbaren Zahl von Menschen über Jahrzehnte hinaus bedroht, ist dagegen vermeidbar – indem man nicht mehr auf Kernkraft als Energieträger setzt!

Um hierzu ein Zeichen zu setzen, fand am vergangenen Montag eine Mahnwache in Zehdenick statt. Diakon Jörg Kerner hatte sie spontan organisiert, und obwohl erst am Montag zur Teilnahme aufgerufen wurde, fanden sich über 70 Menschen ein. Gemeinsam zeigten sie ihre Anteilnahme für die von den furchtbaren Katastrophen betroffenen Japaner, aber auch ihre deutliche Ablehnung der Atompolitik der Bundesregierung.

Aktuelle Äußerungen der Bundeskanzlerin, man wolle die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke für drei Monate „aussetzen“, man wolle für diese Zeit die ältesten Atomkraftwerke abschalten und man wolle die Sicherheit aller Kraftwerke „ohne Tabus“ überprüfen, stärken das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in diese Politik nicht. Sie wollen keine Hinhaltetaktiken, sondern den schnellen Ausstieg aus der gefährlichen Atomtechnik.

Daher wird auch am Montag, den 21. März 2011, um 18 Uhr, wieder eine Mahnwache vor dem Rathaus in Zehdenick stattfinden.

Wir rufen alle Oberhavelerinnen und Oberhaveler, vor allem natürlich aus dem Norden des Kreises auf: Bitte beteiligen sie sich an der Mahnwache in Zehdenick und setzen Sie ein Zeichen für eine Wende in der Energiepolitik!"

Die katastrophalen Vorfälle in den japanischen Atomkraftwerken zeigen 25 Jahre nach dem Super-GAU im sowjetischen Tschernobyl erneut: Kein Atomkraftwerk ist hundertprozentig sicher. Die Atomkraft ist nicht beherrschbar. Ihre zerstörerischen Folgen übersteigen jede menschliche Vorstellung. Wir müssen verhindern, dass sich so eine Katastrophe wiederholt. Wir fordern alle politisch Verantwortlichen deshalb auf, 1. die ältesten und am schlechtesten gegen Flugzeugabstürze geschützten deutschen Atomkraftwerke Biblis A, Biblis B, Brunsbüttel, Neckarwestheim I, Philippsburg I, Isar I, Unterweser und Krümmel endgültig vom Netz zu nehmen. 2. die Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke unverzüglich zu stoppen und zurück zu nehmen. Deutschland muss zu seinem ursprünglichen Ziel zurück: Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2020. 3. die Energiewende zu beschleunigen. Das Atomzeitalter und das Zeitalter billigen Öls sind vorbei. Die Zukunft wird bestimmt von erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz. Bundestagsfraktion beantragt namentliche Abstimmungen Laut Auskunft der Oberhaveler Bundestagsabgeordneten Angelika Krüger-Leißner wird SPD-Bundestagsfraktion nach der Regierungserklärung zur Lage in Japan am Donnerstag auf namentliche Abstimmungen bestehen. Es soll unter anderem, abgestimmt werden über:
  • eine dauerhafte Stilllegung der sieben ältesten und unsichersten AKWs sowie des „Pannenreaktors“ in Krümmel
  • die sofortige Rücknahme der Laufzeitverlängerung deutscher AKWs
  • das sofortige Inkraftsetzen der höheren Sicherheitsanforderungen an deutsche AKWs. Diese waren von den Vorgängerregierungen vorbereitet und durch Umweltminister Röttgen direkt nach Amtsantritt gestoppt worden.
AKL: „Der Rückzug von Schwarz-Gelb aus dem Atomausstieg war ein großer Fehler. Nach den drei Abstimmungen werden wir wissen, wie viel von der jetzigen so genannten Kursänderung des Moratoriums wirklich zu erwarten ist.“
 

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