Mädchenpower

Veröffentlicht am 14.04.2012 in Allgemein

Politikverdrossene Jugend? Von wegen! SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hatte beim Girls'Day viele Fragen zu bean

Girls’Day 2012

Es gibt sie nach wie vor: die traditionellen Männerdomänen in der Berufswelt. Technische Jobs wie auch Führungspositionen in Unternehmen zählen dazu. Nur in sehr kleinen Schritten gelingt es Frauen, diese Trennmauer einzureißen. Der jährliche Mädchen-Zukunftstag „Girls’Day“ (26. April) soll Türen öffnen. Auch die SPD-Parteizentrale lädt 20 Mädchen ein. Es sind noch wenige Plätze frei.

Die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sind ernüchternd: „Ein Vergleich der Ergebnisse für die Jahre 2000 und 2009 zeigt eine Annäherung des Geschlechterverhältnisses nur in einzelnen Bereichen [...], von einem generellen Trend zu einer weniger geschlechtsspezifischen Berufswahl kann aber kaum gesprochen werden“, so das Fazit der Behörde.

Als typische Männerdomänen hat das Bundesamt nicht nur die körperlich beanspruchenden Berufe identifiziert, sondern auch Jobs mit technischen Schwerpunkten. Worauf die Studie keine Antwort gibt: Sind es die „typisch weiblichen und männlichen Neigungen“ die zu einer geschlechtsspezifischen Berufswahl führen? Oder sorgen erschwerte Zugangsmöglichkeiten für Frauen dafür, dass ihnen bestimmte Berufsfelder verschlossen bleiben?

Frauenpower in Männerdomänen

Die bundesweite Aktion „Girls’Day“ gibt jungen Mädchen seit zehn Jahren die Möglichkeit, ihr Interesse für „Männerberufe“ zu testen. Und das, bevor sich eine „Geschlechter-Mauer“ in ihren Köpfen festgesetzt hat. Mädchen der Schulklassen 5 bis 10 können jedes Jahr im April bei Unternehmen mit technischen Abteilungen sowie bei Organisationen, in denen es Frauen auch in Führungspositionen geschafft haben, für einen Tag hinter die Kulissen schauen und Einblicke in die Arbeitswelt gewinnen.

Die SPD-Parteiführung lädt in diesem Jahr 20 Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren ins Willy-Brandt-Haus ein. Wie sieht der Alltag einer Politikerin aus? Was heißt es, Politik zu machen? Welche Arbeit steckt dahinter? In verschiedenen Projekten können die Teilnehmerinnen ihre Fühler in Richtung Parteiarbeit ausstrecken und auch mitgestalten. Politik braucht Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Aber was bedeutet es, sich als Frau für eine politische Karriere zu entscheiden? Dazu werden SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und Schatzmeisterin Barbara Hendricks in Diskussionsrunden Rede und Antwort stehen.

2011 haben bundesweit 125.000 Mädchen mitgemacht

Mehr als eine Million Mädchen haben bereits an Aktionen am Mädchen-Zukunftstag teilgenommen. Im ersten Girls’Day-Jahr 2001 wurden bundesweit 39 Aktionsorte gezählt, 2011 waren es rund 10.000 teilnehmende Unternehmen, Betriebe und Organisationen. Rekordzahlen auch bei den Teilnehmerinnen: 125.000 Mädchen haben beim letzten Girls'Day mitgemacht. Fast zehn Prozent der beteiligten Unternehmen haben mittlerweile Frauen eingestellt, die in den Vorjahren das jeweilige Unternehmen am Girls’Day kennen gelernt hatten.

Nicht allein die öffentliche Diskussion um eine verbindliche Frauenquote in Führungspositionen, sondern auch die stetig wachsende Sensibilität für das Thema geschlechtsspezifische Berufsorientierung haben Einfluss auf die Unternehmenskultur im Land. Der Girls’Day trägt seinen Teil dazu bei. Die Projektleitung sowie die Aktionspartner – darunter das Bildungs- und Familienministerium – sind davon überzeugt, dass nicht allein die teilnehmenden Mädchen etwas für ihre berufliche Zukunft an diesem Tag mitnehmen. „Der Girls’Day führt zu mehr Gleichstellungsbewusstsein.“

Girls'Day 2012 im Willy-Brandt-Haus, hier bewerben.

 

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