Jahrestag Starkregen am 29.06.2017 - Ein Einzelfall?

Veröffentlicht am 21.06.2018 in Allgemein

Vorab: Der folgende Artikel ist lediglich meine Einzelmeinung, die nicht der Meinung der SPD oder deren Gliederungen entsprechen muss.

In unserem Wohnviertel gibt es kaum ausgebaute Straßen, keine Regenwasserkanalisation, Lehmboden und eine Schmutzwasserkanalisation mit einem Durchmesser von 20 cm. Sowie ein paar Mulden und genau ein Regensammelbecken.

Dann kam der 29.06.2017 mit den stärksten Regen im Landkreis Oberhavel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 110 Jahren. Die Angaben schwanken zwischen 150 und 250 Liter pro einzelnen Quadratmeter. Anschließend folgte etwa noch eine Woche Dauerregen, der ähnlich viel Wasser brachte. Soweit die Faktenlagen! Doch was bedeutete dies?

Die Wassermassen konnten nicht weg. Nicht versickern, nicht verdunsten, nicht weggeleitet, Nichts! Es stieg, lief in Keller, drückte Schmutzwasser zurück in die Häuser, stieg über Bodenplattenniveau, sickerte ins Mauerwerk, füllte Straßen, zerstörte Fahrzeuge, ließ Leitungen platzen, stieg soweit, dass Häuser in Wannen über die Versorgungsleitungslöcher vollliefen, etc.. Es war eine Katastrophe! Und zwar eine existenzbedrohende Katastrophe!

Meine Schäden werden mich noch die nächsten 2-3 Jahre und durch die anschließende Renovierung begleiten. Wer hilft bei der Regulierung der Schäden?

Zuerst hatte ich an Verwaltungen gedacht. Kommune? Nein, wir sind nicht zuständig. Bitte wenden Sie sich an die Wasser- und Bodenverbände, Korridor F Stiege H Zimmer 2. Wasser- und Bodenverbände? Nein, wenn keine Regenwasserkanalisation besteht, sind wir auch nicht zuständig. Bitte wenden Sie sich an den Landkreis, Korridor G Stiege A Zimmer 3. Landkreis? Nein, bei uns sie völlig falsch. Wir haben lediglich eine Aufsichtspflicht, aber keine Zuständigkeit. Bitte wenden sie sich an den Bund, Korridor B Stiege D Zimmer 1. Bund? Nein, wir sind nur für Gewässer 1. Ordnung zuständig. Bitte wenden Sie sich an Ihre Kommune. ...

Dann dachte ich an Versicherungen. Hausratversicherung? Nein, bei uns sind lediglich Wasserschäden, von Wasser, welches nicht bestimmungsgemäß aus Leitungen austritt, versichert. Bitte wenden Sie sich an Ihre Wohngebäudeversicherung. Wohngebäudeversicherung? Nein, sowas ist bei uns nicht versichert, bitte wenden an Ihre Elementarschadenversicherung. Elementarschadenversicherung? Nein, bei uns sind lediglich Überschwemmungen versichert. Keine Regenfälle oder Grundwasser, welches hoch drückt. Ihr Risiko ist deshalb nicht versichert. Wenn es dann reicht und man die Elementarschadenversicherung auf Leistung verklagen will, lehnt die Rechtsschutzversicherung ab. Der Versicherungsombudsmann war wegen der Schadenshöhe raus, weshalb nur selbst Klagen übrig bliebe, auf eigenes Risiko, versteht sich.

Ein Jahr ist schon vergangen. Ich sehe die Schäden jeden Tag und frage: Wie können zukünftige, existenzbedrohende Schäden durch Starkregenereignisse vermieden werden?

  • Was habe ich selbst getan? Ich hatte Sachverständige da, habe Mauerwerk abgedichtet und Zisternen angeschlossen, welche natürlich bei solchen Wassermassen nur einen Bruchteil auffangen können.
  • Was hat der Bürgermeister getan? Er ist im Dialog mit dem Wasser- und Bodenverband.
  • Was hat der Wasser- und Bodenverband getan? Er ist im Dialog mit der Kommune.
  • Was haben der Landkreis, Bund, Versicherungen getan? Ich weiß es nicht.
  • Und was hat die SPD getan? Sie fordert Abwasserkonzepte.

Das Traurige daran ist, dass sie damit mehr als alle anderen Parteien zusammen tut.

Ich wünsche mir eine Regenwasserkanalisation, die es selbstverständlich nicht umsonst gibt. Aber ohne sie werden die nächste sintflutartigen Regenfälle, welche laut Sachverständigen unzweifelhaft kommen werden, ähnliche oder größere Schäden verursachen! Es ist die Chance Handlungsfähigkeit zu zeigen und die Wahlberechtigten nicht allein zu lassen.
Go SPD!

Bis dahin gilt: In unserem Wohnviertel gibt es kaum ausgebaute Straßen, keine Regenwasserkanalisation, Lehmboden und eine Schmutzwasserkanalisation mit einem Durchmesser von 20 cm. Sowie ein paar Mulden und genau ein Regensammelbecken.
 

Steffen H.

 

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