Brandenburg2030-Konfenrenz in Bernau. Mehr Eigenverantwortung für Brandenburger Schulen

Veröffentlicht am 22.04.2012 in Bildung

Bildungsministerin Martina Münch

Die Eigenverantwortung der Brandenburger Schulen soll „deutlich gestärkt werden“. Das kündigte Bildungsministerin Martina Münch am Sonnabend auf der Konferenz zu Bildung und Hochschulen im Rahmen der von der märkischen SPD initiierten Debatte „Brandenburg 2030“ in Bernau (BAR) an. Sie trat klar für ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen an. Münch: „Beide können zum Abitur führen: Nach 12 oder 13 Jahren“. An der Tagung nahm auch Wissenschaftsministerin Sabine Kunst teil. Unter den etwa 140 Gästen waren auch die Leitungen von Brandenburger Universitäten und Fachhochschulen und der Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam Rene Kohl.

Münch weiter: „Wir brauchen die Schule für alle. Die inklusive Schule fördert jedes Kind individuell. Schule soll ein zentraler Ort in den Kommunen sein. Sie muss Bildung und Teilhabe garantieren. Ganztagsschulen können das sehr gut: Vormittags Unterricht und nachmittags in Kooperation zum Beispiel mit Vereinen oder Künstlern Teilhabemöglichkeit nach Interesse: Sport, Musik, Theater oder Naturschutz.“

Zu den Schulen der Zukunft sagte Münch: „Sie werden viel mehr selbst entscheiden können. Die Schulleitungen werden gestärkt, die Schulen bekommen ein höheres eigenes Budget, können selbst Personal auswählen und werden in einen gesunden Wettbewerb um gute Lernleistungen und Vermittlung sozialer Kompetenz treten.“

In ländlichen Regionen werde es weiterhin kleinere Schulen geben. Private Schulen würden auch ein künftig „Teil der Bildungslandschaft sein und sich dem ehrlichen Wettbewerb stellen.“

Wissenschaftsministerin Sabine Kunst warb um Unterstützung bei „notwendigen Weiterentwicklung der Hochschullandschaft, um sie zukunftsstark zu machen.“ Abstriche werde es nicht geben. Ein fester Teil dieser Struktur würden die Fachhochschulen bleiben, „die eine Aufstiegshilfe für viele jungen Menschen sind.“

Die Ausbildung müsse sich auch am Fachkräftebedarf im Land orientieren. Kunst: „Wir wollen so praxisorientiert ausbilden, dass die jungen Menschen in ihrem Land Arbeit finden – und viele nach Brandenburg kommen: Zum studieren, arbeiten und leben“. Kunst sicherte zu, sich deutlich für eine verbesserte Finanzierung der Universitäten und Fachhochschulen einzusetzen.

Das umfangreiche Thesenpapier „Brandenburg 2030“ der märkischen SPD befasst sich mit allen gesellschaftlichen Bereichen. Die erste Fassung wurde im November auf dem Landesparteitag in Falkenberg (EE) verabschiedet. Seitdem findet dazu landesweit eine intensive Debatte statt. Zahlreiche Stellungnahmen von Verbänden, Parteigruppierungen und Einzelpersonen eingegangen. Auf dem Landesparteitag am 22. September soll die endgültige Fassung des Zukunftspapiers verabschiedet werden.

 

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